Software as a Service (SaaS) vs. On-Premise
2024.10.25 | Markus Homberg
SaaS oder On-Premise: Welche Lösung ist die richtige für Ihr Unternehmen?
Die Geschäftsführung und das Management kleiner oder mittelständischer Unternehmen (KMU) stehen immer wieder vor der Frage, welche Technologien und Tools für Ihr Unternehmen sinnvoll sind. Eine der wichtigsten Entscheidungen betrifft die Wahl der richtigen Softwarelösung: Setzen sie auf eine gemietete, meist cloudbasierte Software as a Service (SaaS) oder entscheiden sie sich für eine On-Premise-Lösung, also Software, die sie käuflich erwerben und die auf ihren eigenen Servern läuft? Beide Ansätze bieten Vor- und Nachteile, die sich je nach ihren individuellen Anforderungen und Ressourcen unterschiedlich auswirken können. In diesem Artikel erläutern wir die wesentlichen Unterschiede und helfen ihnen, die beste Lösung für ihr Unternehmen zu finden.
Was ist Software as a Service (SaaS)?
SaaS bezeichnet eine Softwarelösung, die meist über das Internet bereitgestellt wird. Anstatt eine Software zu kaufen und auf eigenen Servern oder Computern zu installieren, mieten sie die Software von einem externen Anbieter. Sie greifen über einen Webbrowser oder eine spezielle App auf die Software zu, wobei die Wartung, Updates und Sicherheit durch den Anbieter erfolgen.
Was ist On-Premise-Software?
Bei einer On-Premise-Lösung erwerben sie eine Softwarelizenz und installieren die Software auf ihren eigenen Servern. Dies gibt ihnen die vollständige Kontrolle über die Software, aber es erfordert auch, dass sie sich selbst um die Verwaltung, Wartung und Sicherheit kümmern.
Vergleich: SaaS vs. On-Premise
1. Kosten
SaaS: SaaS-Modelle arbeiten in der Regel mit monatlichen oder jährlichen Abonnements. Dies bedeutet niedrigere Anfangsinvestitionen, da keine teure Hardware oder Lizenzen angeschafft werden müssen. Jedoch fallen die Mietkosten kontinuierlich und in Abhängigkeit von benötigen Ressourcen bzw. Accounts an, sodass sich langfristig eine höhere Summe ergeben kann.
On-Premise: Die Anfangsinvestition bei On-Premise-Software ist höher, da sie die Lizenzen, Hardware und IT-Ressourcen bezahlen müssen. Langfristig könnten die Kosten jedoch stabiler sein, da sie keine laufenden Mietgebühren zahlen. Allerdings kommen Wartungskosten hinzu, die oft schwer kalkulierbar sind.
Fazit: Wenn sie ein begrenztes Startbudget haben, ist SaaS meist die kostengünstigere Lösung. Wenn sie jedoch langfristig planen und die Infrastruktur bereits vorhanden ist, kann On-Premise auf Dauer günstiger sein.
2. Wartung und Support
SaaS: Der SaaS-Anbieter ist für die Wartung, Updates und die IT-Infrastruktur verantwortlich. Sie müssen sich keine Sorgen um Sicherheitsupdates oder Serverwartung machen. Der Nachteil ist jedoch, dass sie wenig Einfluss auf die Update-Zeitpunkte oder den Support haben.
On-Premise: Hier liegt die volle Verantwortung bei ihnen. Sie müssen sicherstellen, dass die Software aktuell und sicher ist. Dafür haben sie die volle Kontrolle über Updates und können diese nach ihren eigenen Zeitplänen durchführen. Jedoch benötigen sie dafür eigenes IT-Personal oder externe Dienstleister.
Fazit: Wenn sie keine internen IT-Ressourcen haben, kann SaaS eine erhebliche Entlastung sein. Unternehmen mit einer eigenen IT-Abteilung oder spezifischen Anforderungen könnten bei On-Premise flexibler sein.
3. Sicherheit und Datenschutz
SaaS: SaaS-Anbieter verwenden in der Regel modernste Sicherheitsvorkehrungen, um Daten zu schützen, und sind verpflichtet, strenge Datenschutzbestimmungen einzuhalten. Überprüfen lässt sich dies jedoch in den wenigsten Fällen. Ein gewisses Grundvertrauen ist also unerlässlich. Hinzu kommt, dass es möglicherweise Bedenken hinsichtlich der Kontrolle und der Datenspeicherung in verschiedenen Ländern gibt, da die Daten in der Cloud gespeichert werden.
On-Premise: Bei einer On-Premise-Lösung haben sie die volle Kontrolle über ihre Daten und können selbst entscheiden, wie und wo diese gespeichert und gesichert werden. Dies kann besonders wichtig sein, wenn sie mit hochsensiblen Daten arbeiten oder bestimmten rechtlichen Vorschriften unterliegen. Allerdings bedeutet das auch, dass sie für die Sicherheitsinfrastruktur selbst verantwortlich sind.
Fazit: Unternehmen, die sehr strikte Datenschutzrichtlinien befolgen müssen, können von On-Premise-Lösungen profitieren. SaaS-Lösungen bieten jedoch oft ein hohes Maß an Sicherheit und erfüllen die gängigen Datenschutzstandards, was für viele KMUs ausreichend ist.
4. Anpassbarkeit
SaaS: SaaS-Lösungen bieten oft weniger Möglichkeiten zur individuellen Anpassung, da sie für eine breite Nutzerbasis entwickelt werden. Je nach Anbieter sind zwar bestimmte Modifikationen möglich, aber wenn sie eine stark individualisierte Lösung benötigen, kann SaaS einschränkend sein.
On-Premise: Eine On-Premise-Lösung ist in der Regel deutlich anpassbarer. Da die Software in ihrer eigenen Umgebung läuft, können sie sie an ihre spezifischen Geschäftsprozesse anpassen. Das bedeutet allerdings auch, dass Anpassungen zusätzliche Kosten und Ressourcen erfordern können.
Fazit: Wenn ihr Unternehmen spezielle Prozesse oder Anforderungen hat, die nicht von einer Standardlösung abgedeckt werden, könnte On-Premise die bessere Wahl sein.
5. Skalierbarkeit
SaaS: SaaS-Lösungen sind in der Regel sehr leicht skalierbar. Sie können schnell und einfach neue Benutzer oder Funktionen hinzufügen, da alles über den Anbieter läuft. Die Infrastruktur passt sich automatisch an Ihre Anforderungen an, ohne dass sie in zusätzliche Hardware investieren müssen. Dabei ist zu beachten, dass die Kosten in Abhängigkeit der benötigen Ressourcen, User-Accounts oder der Anzahl, der mit der Software, zu verwaltenden Personen steigen.
On-Premise: Die Skalierbarkeit ist hier begrenzter, da sie möglicherweise zusätzliche Hardware anschaffen und ihre Infrastruktur erweitern müssen, um mehr Nutzer oder zusätzliche Funktionen zu unterstützen. Das kann teuer und zeitaufwändig sein.
Fazit: Wenn ihr Unternehmen schnell wächst oder schwankt, bietet SaaS die nötige Flexibilität. On-Premise eignet sich eher für Unternehmen mit stabileren Anforderungen.
Welche Lösung ist die richtige für ihr Unternehmen?
Die Wahl zwischen SaaS und On-Premise hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden. Hier eine kurze Zusammenfassung:
SaaS ist ideal, wenn sie:
- Schnelle Implementierung und geringe Anfangsinvestitionen benötigen
- Keine internen IT-Ressourcen für Wartung und Verwaltung haben
- Flexibilität und einfache Skalierbarkeit schätzen
- Standardisierte Geschäftsprozesse haben, die keine umfassenden Anpassungen erfordern
On-Premise ist ideal, wenn sie:
- Volle Kontrolle über ihre Daten und Infrastruktur benötigen
- Hochgradig angepasste Softwarelösungen für spezielle Geschäftsanforderungen benötigen
- Bereits über eine starke IT-Abteilung und eigene Server-Infrastruktur verfügen
- Langfristig stabile Softwarekosten anstreben
In vielen Fällen kann eine hybride Lösung – eine Kombination aus SaaS und On-Premise – ebenfalls eine Option sein, um das Beste aus beiden Welten zu nutzen. Eine durchdachte Wahl der Softwarelösung kann nicht nur die Effizienz ihres Unternehmens steigern, sondern auch langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.
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